Betreiben Sie Selbstfürsorge – Interview

Betreiben Sie Selbstfürsorge – Interview

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Zeitungsartikel, Kölner Stadtanzeiger, 6.2.2018

Heute ist mein Interview in der auflagenstärksten Tageszeitung Kölns, dem Kölner Stadtanzeiger, erschienen. Inhaltlich nehme ich hier Stellung zur sehr fordernden Situation von Partnern und Angehörigen depressionserkrankter Menschen, den Gefahren von emotionalen Abhängigkeiten und von Co-Erkrankungen, den Grenzen der Unterstützungsmöglichkeiten und der Verantwortungsübernahme für sich selbst und für Kinder.

Ich bedanke mich herzlich bei der Redakteurin Frau Lehnen für das Interview.

Hier der Artikel auch in Reinschrift:

Stephan Brückner (48) erlebte als Kind die schwere körperliche Erkrankung und die Depressionen seiner Mutter mit. Gleichzeitig wurde er väterlicherseits intensiv zum „starken Mann“ erzogen. Als Folge dieser Prägungen konnte er seine eigenen Depressionen über acht Jahre lang nicht zugeben. Obwohl er währenddessen vier sehr schwere Schübe – über je circa sechs Monate – mit suizidalen Absichten erlebte. Doch seit er sich in Therapie befindet und einen fünfmonatigen Aufenthalt in der Psychiatrie absolvierte, kann er mit der Erkrankung besser umgehen. Die Kontrolle seiner Gedanken zwecks Regulierung der Emotionen ist sein wesentlichstes Instrument geworden. Heute arbeitet der Düsseldorfer mit seinem Projekt „Wachstumschance Depression“ als Depressions- und Selbsthilfe-Berater, hält Vorträge und Workshops zB bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.
Als Erfahrungsexperte begleitet er depressionserkrankte Menschen, aber auch Partner und Angehörige.
(Webseite: wachstumschance-depression.de)

Herr Brückner, Sie litten selbst viele Jahre unter Depressionen und beraten heute Betroffene, Partner und Angehörige. Erinnern Sie sich an ein Verhalten Ihrer Frau, das Ihnen damals geholfen hat?

Sie hat mich nicht unter Druck gesetzt. Aber sie hat mir dennoch klar gemacht, dass es so nicht weiter gehen kann. Dass sich mein Zustand, aber auch unsere Beziehung, immer mehr verschlechtern werden, wenn ich nicht zugebe, dass ich eine Depression habe und mich behandeln lasse.

Können Sie heute nachempfinden, wie schwer es für Ihre Frau gewesen sein muss, Ihren Zustand zu ertragen?

Absolut! Totale Überforderung! Depressionen sind eine lebensgefährliche Erkrankung. Aber unsichtbar und für Außenstehende kaum nachvollziehbar. Außerdem belasten Depressionen enorm die Partnerschaft. Glücklicherweise neigt sie aber nicht zu emotionaler Abhängigkeit, was oft ein erhebliches Problem bei Partnern und Angehörigen darstellt. Und unser Glück war, dass ich nicht sehr häufig aggressiv ihr gegenüber wurde. Aus meiner heutigen Beratungsarbeit weiß ich, dass viele Erkrankte ihrem Partner gegenüber mitunter sehr aggressiv werden können. Irgendwann waren depressionsbedingt alle meine Gefühle weg. Auch meiner Frau gegenüber. Ich verspürte höchstens noch so etwas wie Verantwortung, aber keine Liebe mehr. Das ist sehr hart für einen Partner.

Ist da auch Wut erlaubt?

Die echten Gefühle sollten gezeigt werden, aber ohne Vorwürfe. Oft geht der respektvolle Umgang verloren. Es lässt sich auch nicht alles mit einer Depression entschuldigen. Viele Menschen, die an Depressionen erkrankt sind, entwickeln narzisstische Züge. Manche demütigen ihren Partner, erpressen ihn emotional, wenn auch oft unbewusst und im Grunde unbeabsichtigt. Das ist für Partner und Angehörige schwer zu ertragen. Und da ist professionelle Unterstützung, sowie Abgrenzung wichtig, weil man ansonsten selbst immer mehr verzweifelt.

Vielen Partnern von Erkrankten fällt aber gerade dieser Abstand schwer, schließlich fühlen sie sich oft in der Verantwortung.

Fraglos schwierig. Aber es gilt rigoros zu erkennen: Sie tragen keine Verantwortung für den Gesundheitszustand des Erkrankten! Und Sie können einen geliebten Menschen nur dann sinnvoll unterstützen, falls er seine Erkrankung einsieht. Und falls sie beide bereit sind, sich miteinander vollkommen ehrlich auszusprechen und verbindliche und beiderseits tragfähige Vereinbarungen zu Kommunikation und Verhalten zu etablieren. Da zumeist die Situation schon zu verfahren ist, bekommen das Paare und Familien aber meistens nicht alleine hin. Nehmen Sie sich dazu eine professionelle Mediation. Wenn er das alles ablehnt, ist das sein freier Wille. Doch dann können Sie nicht helfen. Und wenn Sie sich dann nicht trennen oder zumindest klar abgrenzen, laufen Sie Gefahr, dass sich der Gesundheitszustand und die Beziehungsqualität bei beiden immer weiter verschlechtern. Der Erkrankte muss offen dafür sein, große innere Widerstände anzugehen, weil die zugrundeliegenden Glaubenssätze in aller Regel entscheidend mitverantwortlich für seine psychischen Störungen sind. Das ist ein schwieriger und langer Prozess, an dem Sie übrigens beide wachsen können. Doch wenn er dazu nicht bereit ist, können Sie sich an der Depression des Erkrankten abarbeiten. Bis hin zur totalen Erschöpfung und Co-Erkrankung.

Ist eine Trennung dann der richtige Weg?`

Oft kann eine Trennung der einzige Weg sein, selbst gesund zu bleiben. Jedenfalls sollten nicht Mitleid oder emotionale Abhängigkeiten dagegen sprechen. Ich kenne tragische Beispiele solcher Partnerschaften über 20, 30 Jahre. Und meiner Auffassung nach geht es dort oft den Partnern schlechter, als den eigentlich Erkrankten. Passen Sie also gut auf sich auf! Viele Partner verlieren sich selbst! Nehmen Sie daher auch professionelle Hilfe an. Betreiben Sie konsequent Selbstfürsorge! Und wenn Kinder im Spiel sind, sieht die Sache auch nochmal anders aus. Denn den Kindern gegenüber haben Sie unmittelbare Verantwortung. Die müssen sie schützen. Um jeden Preis. Außerdem rate ich in diesem Fall dringend zu einer Begleitung durch einen Kinder- oder Jugendpsychotherapeuten.

Entwickeln die Kinder sonst auch psychische Erkrankungen?

Natürlich nicht zwangsläufig. Aber Kinder sind den Depressionen des erkrankten Elternteils hilf- und wehrlos ausgesetzt. Und Kinder lernen nun einmal von ihren Eltern. So übernehmen sie zuweilen psychisch belastende Glaubenssätze, entwickeln häufig Schuldgefühle und seelische Störungen.

Hilft es dem Partner, wenn ich sage: Ich gehe mit zum Arzt, wir suchen gemeinsam einen Therapeuten?

Wenn der Partner offen ist, ist das ein super Angebot, zumal er bei schwererer Erkrankung einfach zu erschöpft ist, sich selbst darum zu kümmern. Ich erlebe aber auch manchmal, dass Partner sich in guter Absicht überfürsorglich und entmündigend verhalten. Sie dürfen einem Erkrankten nicht alles abnehmen! Auch wenn ein Partner krank ist, kann die Beziehung nur funktionieren, wenn sich beide weiter auf Augenhöhe begegnen und nicht der eine in die Elternrolle verfällt und den anderen zum Kind macht. Das gibt es übrigens auch in der umgekehrten Richtung.

Sie meinen, dass der Erkrankte die Vater- oder Mutterrolle übernimmt?

Ja, der Partner wird dadurch in eine emotionale Abhängigkeit gezwungen. Häufig machen Depressionserkrankte dem Partner Schuldvorwürfe, um sich selbst vermeintlich besser zu fühlen und die Selbstverantwortung von sich zu weisen.

Wie gehe ich damit um, wenn der Erkrankte andeutet, sich selbst etwas antun zu wollen?

Suizidandeutungen sollten grundsätzlich unbedingt immer ernst genommen werden! Manchmal werden Trennungswünsche und Suizidgedanken aber auch erst dann geäußert, wenn der andere im Begriff ist, sich besser abzugrenzen. Das ist dann wie ein verzweifelter, letzter Versuch, diese Abhängigkeit und dieses Schuldgefühl wieder herzustellen. Deshalb fragen Sie Ihren Partner: Wie ernst meinst Du das? Im Zweifel müssen Sie für eine Zwangseinweisung sorgen. Das ist möglich, wenn eine Gefährdung für eigenes oder fremdes Leben besteht.

Angenommen der Partner ist einsichtig und begibt sich in Therapie: Auch dann steht dem Paar ja noch ein langer Weg bevor. Welche Tipps haben Sie?

Am wichtigsten sind eine zu hundert Prozent ehrliche Aussprache und verbindliche Verhaltens- und Kommunikationsregeln, die voller gegenseitiger Wertschätzung erfolgen, am besten mit professioneller Hilfe. An oberster Stelle steht: Gewaltfreie Kommunikation. Sagen Sie: „Ich fühle mich verletzt, wenn du das machst“, statt „Du bist so gemein zu mir“. Das klingt banal, hat aber zur Folge, dass der Partner sich nicht rechtfertigen muss, was häufig in schlimmen Streits ausartet. Er kann stattdessen einfach zuhören. Wer ohne Groll und das Gefühl angegriffen zu werden zuhören kann, versteht häufig auch besser, was im anderen vorgeht. Außerdem: Vereinbaren Sie ein Zeichen als Notfallstopp!

Ein Time-out wie beim Baseball?

Genau! Trotz aller guten Absichten bleiben wir Menschen und jeder kann mal die Fassung verlieren. Wenn die Dinge festgefahren sind, einer aggressiv wird, Sie sich angreifen, beschimpfen – stoppen Sie die Sache mit einem Time-out-Zeichen und vereinbaren Sie, wann genau Sie lösungsorientiert weiterreden wollen.

Menschen, die an Depressionen leiden, sind oft lethargisch und meiden sozialen Kontakt. Was soll der Partner tun: Den anderen zur Grillparty und zum Spazierengehen zwingen? Oder in Ruhe lassen?

Zwingen keinesfalls. Fragen Sie ihn, ob er Sie nur die ersten 200 Meter begleiten mag. Sagen Sie ihm, dass er problemlos die Grillparty schon nach 30 Minuten wieder verlassen kann. Zeigen Sie ihm, dass Sie sich darüber bereits ehrlich freuen würden. Weil Sie verstehen, dass es für ihn schon eine große Leistung ist. So gewinnt er Handlungsspielraum.

Wir haben jetzt immer über Partnerschaften geredet. Was ist, wenn derjenige, der erkrankt ist, mir nicht so extrem nahe steht? Wenn es ein Freund ist oder Arbeitskollege?

Sprechen Sie ihn mitfühlend darauf an, dass Sie eine Veränderung wahrnehmen. Bemitleiden Sie den anderen aber nicht. Vermeiden Sie kluge Ratschläge wie: „Reiß dich mal zusammen.“ oder „Lass uns raus, das Wetter ist doch so schön.“ So etwas erleben Erkrankte als ungeheuer leidvoll, weil damit die eigentliche Problematik unverstanden bleibt. Machen Sie sowohl sich als auch ihm klar, dass Sie keine Lösungen haben. Sondern bieten Sie an, dass Sie einfach zum Zuhören da sein können. Wenn Sie das wirklich leisten wollen, ist das eine immens große Hilfe.

Video-Coaching 004 – Akute Trauer

Video-Coaching 004 – Akute Trauer

Akute Trauer und Trauerbewältigung

Liebe Zuschauer.

Hira aus meiner Facebookgruppe für Betroffene hat kürzlich Ihren Vater verloren. Sie wandte sich an die Gruppe und stellte einiges aus Ihrem Leben und Erleben dar und fragte nach Rat. Ein Thema, zu dem ich sehr viel aus eigenen leidvollen, aber letztlich weiterführenden Erfahrungen sagen kann. Ich bedanke mich bei Hira sehr herzlich für die Erlaubnis, dass ich zu den Themen „Akute Trauer“ und „Trauerbewältigung“ öffentlich Stellung nehmen darf.

Eine inspirierte Zeit voller Selbstwertschätzung wünsche ich… 🙂

Video-Coaching 003 – „Aline“

Video-Coaching 003 – „Aline“

Liebe Zuschauer, liebe Klienten, liebe Interessenten.

Aline hat sich in meiner Facebook Gruppe mit ihren Herausforderungen als Partnerin eines depressionserkrankten Menschen geöffnet.

Mit ihrer freundlichen Genehmigung darf ich mein persönliches Feedback öffentlich teilen, sodass das Fallbeispiel vielleicht auch manchen anderen Menschen nützlich sein könnte.

Danke, Aline !!

Eine fröhlich-inspirierte Zeit mit einem bunten Strauß voll Selbstwirksamkeit wünsche ich allen Zuschauern 🙂

 

Gib Depressionen ein Gesicht – „Ich habe die Dunkelheit von unten gesehen!“

Künstler aller Art unterstützen bei der Aktion ‚Gib-Depressionen-ein-Gesicht‘ auf ihre Weise mit Fotos, Gedichten, Musik und vielem mehr, etwas beizutragen. Depressionen betreffen fast jeden Sechsten in Deutschland – eine Volkskrankheit. Darüber sollte in der Öffentlichkeit doch auf jeden Fall ein Bewusstsein geschaffen werden. Doch viel zu häufig treffen Betroffene auf große Unkenntnis. Oder Ablehnung. Das ist Teil des Problems. Darum helft, wenigstens eine kleine Ahnung davon in den sozialen Netzen zu verbreiten.

Video-Coaching 001 „Phil“

Video-Coaching 001 „Phil“

Liebe Zuschauer, liebe Klienten, liebe Interessenten.

Phil hat sich in meiner Facebook Gruppe mit seinen Herausforderungen geöffnet. Mit seiner freundlichen Genehmigung darf ich mein Feedback öffentlich teilen, sodass das Fallbeispiel vielleicht auch manchen anderen Menschen nützlich sein könnte.

Danke, Phil !!

Workshop 6: „Soll ich es sagen oder nicht?“

Workshop 6: „Soll ich es sagen oder nicht?“

Liebe Workshop-Teilnehmer.

Vielen Dank für Ihre heutige Mitarbeit und Ihre großartige Bereitschaft, sich zu öffnen und sich um geeignete Lösungen zu bemühen. Wir möchten Sie gerne ermuntern, in diese Richtung „weiter zu arbeiten“ 🙂

Wie besprochen finden Sie hier die Videopräsentation

 

 

Andrew Solomon – The secret we share

Andrew Solomon – The secret we share

„The opposite of depression is not happiness, but vitality, and it was vitality that seemed to seep away from me in that moment.“ In a talk equal parts eloquent and devastating, writer Andrew Solomon takes you to the darkest corners of his mind during the years he battled depression. That led him to an eye-opening journey across the world to interview others with depression — only to discover that, to his surprise, the more he talked, the more people wanted to tell their own stories.

This talk was presented to a local audience at TEDxMet, an independent event. TED editors featured it among our selections on the home page.

Wieviel von meinen Depressionen erzähle ich wem?

Wieviel von meinen Depressionen erzähle ich wem?

Wemgegenüber sollte ich schweigen? Wemgegenüber sollte ich von meinen Depressionen erzählen? Und wieviel sollte ich von meinen größten Verletzlichkeiten offenbaren? Habe ich vielleicht übertriebene Ängste oder bin aber auch zu gutgläubig? Wie schütze ich mich selbst diesbezüglich am besten, was mein Privatleben und Berufsleben betrifft? Was nützt mir, was schadet mir? Was ist gut oder schlecht, richtig oder falsch? Und wie treffe ich solche schwierigen Entscheidungen?

Einladung: Workshops beim Patientenkongress der Stiftung Deutsche Depressionshilfe

 Alohahee Ihr lieben Seelen

Fühlen Sie sich herzlich eingeladen zu meinen zwei Workshops am Sonntag, den 27. August 2017.

  • Nr. 6 „Soll ich es sagen, oder nicht?“
  • Nr. 34 „Kommunikationsvereinbarungen zwischen Betroffenen und deren Partner, Angehörigen & Freunde“

Jetzt anmelden bei https://www.deutsche-depressionshilfe.de/anmeldung-2017
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Gib auf, was Dich am Wachstum hindert!

Gib auf, was Dich am Wachstum hindert!

Liebe LeserInnen und KlientInnen.

Wie Sie wissen, halte ich das Leben (und insbesondere auch die Erfahrungen mit Depressionen) für eine Wachstumschance.

Eine Chance, persönlich wachsen zu können. Eine Chance, die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Weiterentwicklung bedingt allerdings  Veränderungen. Doch Veränderungen fallen uns Menschen klassisch schwer. Denn dort ist das Ungewisse. Dort sind Unsicherheiten, Zweifel, Bedenken, Ängste. Und Ängste wiederum sind jene belastenden Gefühle, die uns am meisten blockieren. Sie hindern uns auch daran, „Dinge in unserem Leben“ verändern oder gar aufzugeben, die nicht gut für uns sind. Und oftmals wissen wir ja mangels entsprechender Selbstreflektionen und aufgrund von Vermeidungsabsichten nicht einmal, was eigentlich jene Aspekte sind, die uns „klein halten“ und unsere persönliche Weiterentwicklung in Richtung „Plus an Selbstwirksamkeit und Resilienz“ erschweren bzw. verhindern…

Wollen wir also wachsen, bleibt uns nichts anderes übrig, als diesen Ängsten mit mutigen Schritten zu begegnen, die unserer Selbstverantwortung entspringen. Und zu jenem Mut möchte ich Sie gerne aktiv ermuntern. Es ist ein Weg, der sich nach meiner Erfahrung für jeden Menschen lohnt und der erfolgreich beschritten werden kann, wenn er wohldosiert und geduldig gegangen wird.

Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Gedankenanregungen geben. Darüber, was typische „Wachstumsverhinderer“ sind, die wir aufgeben müssen, um uns weiterentwickeln zu können. Ich verstehe solche Wachstumsblockaden aber auch nicht als etwas Negatives. Sondern eher als eine Art „Willkommener Wegweiser“, ohne die mir diese oder jene „Klicks“ und Entwicklungsschritte eben mangels der persönlichen Erfahrbarkeit gar nicht möglich gewesen wäre.

Hier nun fünf alltagsnahe Impulse, wie wir meines Erachtens bedeutende „Brainfucks“ (hartnäckige Selbstillusionen), wie ich Sie gerne nenne, entlarven und abschütteln können. Natürlich ist das nicht mit „einmal drüber nachdenken“ zu vollziehen. Es bedarf der Umgewöhnung, des Trainings, der täglich neuen Entscheidung … ja, es ist ein fordernder psychischer Veränderungsprozess… ja, klar …. aber es kann eben auch tatsächlich gelingen, wenn wir uns dazu bestrebt, aber gleichzeitig liebevoll zu unseren persönlichen Gunsten entscheiden … Meine Seele scheint es mir jedenfalls zu danken, dass ich diese Schritte gehe … und es fühlt sich toll an, dass ich mich inzwischen selbstverantwortlich für mich stark mache 🙂

1. Hören Sie auf, sich fertig zu machen! – Seien Sie sehr freundlich und wertschätzend zu sich selbst in Gedanken, Worten und Taten. „Selbstwertschätzung“ und „Selbstfürsorglichkeit“ sind Tugenden, wie ich meine. Lieben Sie sich selbst. Stellen Sie der vorwurfsvollen, geringschätzenden, verletzenden und lauten Stimme Ihres Inneren Kritikers eine neue Stimme zur Seite: die des Inneren Befürworters. Diese Stimme geht liebevoll, pflegsam, leise und verzeihlich mit uns um. Sie baut uns auf und glaubt an unsere Stärke. Sie dürfen auch mal schwach sein, demoralisiert, erschöpft und unglücklich. Natürlich dürfen Sie das. Sie haben die Erlaubnis dazu, falls Sie sich sie selbst auch geben. Und erlauben Sie sich bitte ebenso, an Ihre Widerstandskraft zu glauben. Die haben Sie sich doch auch schon bewiesen, wenn Sie einmal zurückblicken.

2. Hören Sie auf, Vergangenes zu bedauern und zu bereuen! – Schütteln Sie die Vergangenheit ab. Sie ist vorbei. Sie ist unveränderbar. Sie spielt für „Ihr Jetzt“ keine Rolle mehr. Bedauern und Bereuen und das daraus folgende Schuldgefühl halten Sie in der Vergangenheit, in einer niedrigen Energie, quasi am Leben vorbei. Denn das Leben findet immer ausschließlich in der Gegenwart statt. Ja, … lernen Sie aus der Vergangenheit wie in einer Art „Rückwärts-Puzzle“. Aber versumpfen Sie nicht darin mit belastenden Gefühlen. Seien Sie dankbar auch für die schwierigen Erfahrungen, für Menschen, die sie verließen usw. …. denn all dies sind Erfahrungen, die Sie reifen ließen und Ihnen neue Perspektiven ermöglichen.

3. Hören Sie auf, zu grübeln und sich zu sorgen! – Ängste, Grübeleien (negativ im Kreis denken) und Sorgen schaffen erst die wahren Probleme. Der Blick in die Zukunft wird immer von Ungewissheiten und Unsicherheiten begleitet sein. Sorgen löst keine Probleme, sondern raubt uns Gelassenheit. Gehen Sie lösungsorientiert vor und akzeptieren Sie, was Sie nicht ändern können. Und verändern Sie aktiv Ihre persönliche Haltung.

4. Hören Sie auf, die Schwarze Brille zu tragen! – Schönfärbereien und blinder Optimismus sind ebensowenig produktiv. Doch mit Klagen, Schimpfen und alles negativ sehen, richten wir eine Waffe gegen uns selbst. Seien Sie zuversichtlich. Machen Sie den Unterschied durch Ihre persönliche Bewertung.

5. Hören Sie auf, das Leben der Anderen zu leben! – Sie sind nicht hier, um anderen zu gefallen, andere zu beeindrucken, für andere etwas zu tun und dabei sich selbst zu vernachlässigen. Genausowenig, um sich mit Anderen zu vergleichen oder gar sich von ihnen manipulieren zu lassen. Das ist wie Zunder für belastende Emotionen, wie Unzulänglichkeit und Scham. Sie sind Sie, mit all Ihren Belangen und Bedürfnissen, Zielen, Hindernissen und Wünschen. Leben Sie IHR Leben. Vertrauen Sie sich. Es kommt letzten Endes nicht darauf an, was andere von Ihnen halten, sondern nur darauf, was Sie von sich selbst halten, wenn Sie in den Spiegel blicken. Stehen Sie zu sich. Seien Sie in Ihrer persönlichen Einzigartigkeit authentisch bzw. finden Sie überhaupt erst einmal zu Ihrer Authentizität. Definieren und messen Sie sich nur an sich selbst.

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– inspiriert von: http://www.erhoehtesbewusstsein.de/8-dinge-die-du-aufgeben-musst-um-dich-selbst-wieder-auf-kurs-zu-bringen

Die Wahrheit über… Depressionen, RBB Reportage

Die Wahrheit über… Depressionen, RBB Reportage

Die Depression gilt mittlerweile als Volkskrankheit. Dennoch ranken sich zahlreiche Irrtümer, Mythen und Kontroversen um die Erkrankung. Ist die Depression Ausdruck einer Lebenskrise oder unausweichliches Schicksal? Raiko Thal macht sich auf die Suche nach Fakten. Er begleitet Psychiater und Psychotherapeuten, Betroffene und Angehörige auf dem Weg zu den besten Behandlungsstrategien.

Reportage Klick hier

Seit 1. April 2017: schneller zur ersten Psychotherapeutischen Sprechstunde

Seit 1. April 2017: schneller zur ersten Psychotherapeutischen Sprechstunde

Kurzfristige und umfassende Beratung bei psychischen Beschwerden

http://www.bptk.de/aktuell/einzelseite/artikel/ab-1-april.html

Ab dem 1. April können sich Menschen mit psychischen Beschwerden kurzfristig und umfassend bei einem Psychotherapeuten beraten lassen. Dafür bieten Psychotherapeuten ab dem nächsten Monat eine Sprechstunde an, die es bisher nicht gab. Ratsuchende können dadurch deutlich schneller als bislang einen ersten Termin erhalten.

„Für Patienten sind die langen Wartezeiten auf ein erstes Gespräch bei einem Psychotherapeuten damit Vergangenheit“, erklärt Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). „Zukünftig ist es möglich, beim Psychotherapeuten kurzfristig abklären lassen, wie psychische Beschwerden einzuschätzen sind“. Der Psychotherapeut ist damit ein zeitnah erreichbarer Ansprechpartner für alle psychischen Beschwerden und Krankheiten, bei denen ein Patient selbst nicht mehr weiter weiß.“

Insgesamt erhöht sich danach jedoch nicht die Zahl der Behandlungsplätze, sondern sie wird eher noch knapper. Viele Patienten werden im Anschluss an die Sprechstunde weiterhin lange warten müssen, bis sie eine ambulante Psychotherapie beginnen können.

In einer psychotherapeutischen Sprechstunde erfährt der Patient zum Beispiel:

  • Wie sind meine psychischen Beschwerden einzuschätzen?
  • Was kann ich selbst tun, damit es mir psychisch wieder besser geht?
  • Welche weitere Beratung kann ich nutzen?
  • Brauche ich eine Kurz- oder Langzeittherapie, weil ich an einer psychischen Erkrankung leide?
  • Benötige ich besonders schnell Hilfe und deshalb eine Akuttherapie?
  • Ist eine Überweisung in ein Krankenhaus ratsam?
  • Bin ich weiter arbeitsfähig?
  • Ist meine Erwerbsfähigkeit gefährdet?
  • Ist eine Einzel- oder Gruppentherapie besser für mich geeignet?

Jeder gesetzlich Krankenversicherte kann sich in einer psychotherapeutischen Sprechstunde beraten lassen. Dafür sollte er telefonisch einen Termin verabreden und zum Gespräch seine Versichertenkarte mitbringen. Ein Antrag bei der Krankenkasse ist nicht notwendig.

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Lehrer, Trainer u. Erfahrungsexperte Stephan Brückner

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