Liebe LeserInnen und KlientInnen.

Wie Sie wissen, halte ich das Leben (und insbesondere auch die Erfahrungen mit Depressionen) für eine Wachstumschance.

Eine Chance, persönlich wachsen zu können. Eine Chance, die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Weiterentwicklung bedingt allerdings  Veränderungen. Doch Veränderungen fallen uns Menschen klassisch schwer. Denn dort ist das Ungewisse. Dort sind Unsicherheiten, Zweifel, Bedenken, Ängste. Und Ängste wiederum sind jene belastenden Gefühle, die uns am meisten blockieren. Sie hindern uns auch daran, „Dinge in unserem Leben“ verändern oder gar aufzugeben, die nicht gut für uns sind. Und oftmals wissen wir ja mangels entsprechender Selbstreflektionen und aufgrund von Vermeidungsabsichten nicht einmal, was eigentlich jene Aspekte sind, die uns „klein halten“ und unsere persönliche Weiterentwicklung in Richtung „Plus an Selbstwirksamkeit und Resilienz“ erschweren bzw. verhindern…

Wollen wir also wachsen, bleibt uns nichts anderes übrig, als diesen Ängsten mit mutigen Schritten zu begegnen, die unserer Selbstverantwortung entspringen. Und zu jenem Mut möchte ich Sie gerne aktiv ermuntern. Es ist ein Weg, der sich nach meiner Erfahrung für jeden Menschen lohnt und der erfolgreich beschritten werden kann, wenn er wohldosiert und geduldig gegangen wird.

Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Gedankenanregungen geben. Darüber, was typische „Wachstumsverhinderer“ sind, die wir aufgeben müssen, um uns weiterentwickeln zu können. Ich verstehe solche Wachstumsblockaden aber auch nicht als etwas Negatives. Sondern eher als eine Art „Willkommener Wegweiser“, ohne die mir diese oder jene „Klicks“ und Entwicklungsschritte eben mangels der persönlichen Erfahrbarkeit gar nicht möglich gewesen wäre.

Hier nun fünf alltagsnahe Impulse, wie wir meines Erachtens bedeutende „Brainfucks“ (hartnäckige Selbstillusionen), wie ich Sie gerne nenne, entlarven und abschütteln können. Natürlich ist das nicht mit „einmal drüber nachdenken“ zu vollziehen. Es bedarf der Umgewöhnung, des Trainings, der täglich neuen Entscheidung … ja, es ist ein fordernder psychischer Veränderungsprozess… ja, klar …. aber es kann eben auch tatsächlich gelingen, wenn wir uns dazu bestrebt, aber gleichzeitig liebevoll zu unseren persönlichen Gunsten entscheiden … Meine Seele scheint es mir jedenfalls zu danken, dass ich diese Schritte gehe … und es fühlt sich toll an, dass ich mich inzwischen selbstverantwortlich für mich stark mache 🙂

1. Hören Sie auf, sich fertig zu machen! – Seien Sie sehr freundlich und wertschätzend zu sich selbst in Gedanken, Worten und Taten. „Selbstwertschätzung“ und „Selbstfürsorglichkeit“ sind Tugenden, wie ich meine. Lieben Sie sich selbst. Stellen Sie der vorwurfsvollen, geringschätzenden, verletzenden und lauten Stimme Ihres Inneren Kritikers eine neue Stimme zur Seite: die des Inneren Befürworters. Diese Stimme geht liebevoll, pflegsam, leise und verzeihlich mit uns um. Sie baut uns auf und glaubt an unsere Stärke. Sie dürfen auch mal schwach sein, demoralisiert, erschöpft und unglücklich. Natürlich dürfen Sie das. Sie haben die Erlaubnis dazu, falls Sie sich sie selbst auch geben. Und erlauben Sie sich bitte ebenso, an Ihre Widerstandskraft zu glauben. Die haben Sie sich doch auch schon bewiesen, wenn Sie einmal zurückblicken.

2. Hören Sie auf, Vergangenes zu bedauern und zu bereuen! – Schütteln Sie die Vergangenheit ab. Sie ist vorbei. Sie ist unveränderbar. Sie spielt für „Ihr Jetzt“ keine Rolle mehr. Bedauern und Bereuen und das daraus folgende Schuldgefühl halten Sie in der Vergangenheit, in einer niedrigen Energie, quasi am Leben vorbei. Denn das Leben findet immer ausschließlich in der Gegenwart statt. Ja, … lernen Sie aus der Vergangenheit wie in einer Art „Rückwärts-Puzzle“. Aber versumpfen Sie nicht darin mit belastenden Gefühlen. Seien Sie dankbar auch für die schwierigen Erfahrungen, für Menschen, die sie verließen usw. …. denn all dies sind Erfahrungen, die Sie reifen ließen und Ihnen neue Perspektiven ermöglichen.

3. Hören Sie auf, zu grübeln und sich zu sorgen! – Ängste, Grübeleien (negativ im Kreis denken) und Sorgen schaffen erst die wahren Probleme. Der Blick in die Zukunft wird immer von Ungewissheiten und Unsicherheiten begleitet sein. Sorgen löst keine Probleme, sondern raubt uns Gelassenheit. Gehen Sie lösungsorientiert vor und akzeptieren Sie, was Sie nicht ändern können. Und verändern Sie aktiv Ihre persönliche Haltung.

4. Hören Sie auf, die Schwarze Brille zu tragen! – Schönfärbereien und blinder Optimismus sind ebensowenig produktiv. Doch mit Klagen, Schimpfen und alles negativ sehen, richten wir eine Waffe gegen uns selbst. Seien Sie zuversichtlich. Machen Sie den Unterschied durch Ihre persönliche Bewertung.

5. Hören Sie auf, das Leben der Anderen zu leben! – Sie sind nicht hier, um anderen zu gefallen, andere zu beeindrucken, für andere etwas zu tun und dabei sich selbst zu vernachlässigen. Genausowenig, um sich mit Anderen zu vergleichen oder gar sich von ihnen manipulieren zu lassen. Das ist wie Zunder für belastende Emotionen, wie Unzulänglichkeit und Scham. Sie sind Sie, mit all Ihren Belangen und Bedürfnissen, Zielen, Hindernissen und Wünschen. Leben Sie IHR Leben. Vertrauen Sie sich. Es kommt letzten Endes nicht darauf an, was andere von Ihnen halten, sondern nur darauf, was Sie von sich selbst halten, wenn Sie in den Spiegel blicken. Stehen Sie zu sich. Seien Sie in Ihrer persönlichen Einzigartigkeit authentisch bzw. finden Sie überhaupt erst einmal zu Ihrer Authentizität. Definieren und messen Sie sich nur an sich selbst.

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– inspiriert von: http://www.erhoehtesbewusstsein.de/8-dinge-die-du-aufgeben-musst-um-dich-selbst-wieder-auf-kurs-zu-bringen

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