Selbstwert, was ist das? Wir sprechen auch von Selbstwertgefühl, Selbstwertschätzung, Selbstachtung, Selbstvertrauen, oder Selbstbewusstsein. Die Psychologie versteht unter dem Selbstwert die Bewertung von sich selbst. Das Bild, das wir von uns selbst haben. Das kann sich auf unsere Persönlichkeit und Fähigkeiten, aber auch auf die Erinnerungen an die Vergangenheit oder auf das Selbstempfinden beziehen. Unterschieden wird nicht nur, ob der Selbstwert einer Person hoch oder niedrig ist, sondern auch ob er stabil oder instabil, kontingent oder nicht-kontingent, explizit (bewusst kognitiv) oder implizit (unbewusst affektiv erfahrungsbedingt), sicher oder fragil ist. Laut Leary und Mitarbeitern dient der Selbstwert als ein Indikatior für die soziale Integration eines Menschen (Soziometer-Theorie). Nach dem kognitiven Modell von Aaron T. Beck wird der Selbstwert auch stark von Denkprozessen (Grundannahmen, automatische Gedanken, verzerrte Informationsverarbeitung) beeinflusst. (Quelle: angelehnt an wikipedia)

Und was ist das eigentlich genau, den „Selbstwert steigern“? Viele denken da an die Steigerung von Selbstvertrauen oder Selbstbewusstsein. Doch das Selbstwert-steigern geht viel tiefer, … ist etwas erheblich Substanzielleres, meiner Ansicht nach. Denn es macht uns zunehmend „selbstwirksam“ im sogenannten „Erwachsenen-Ich“.

Wie können wir unseren Selbstwert steigern? Hier 6 Tipps dazu ….

1. Hauptaugenmerk auf das Positive richten

Zumeist konzentrieren wir uns (schon erziehungsbedingt) auf Mangel und Misslingen, um es eben noch besser machen zu können. Da beginnt schon dysfunktionales (= z.B. unangemessenes, negatives, übertriebenes) Denken.

Stattdessen ist es für unseren Selbstwert förderlich, wenn wir das fokussieren und sehr deutlich anerkennen, was gut läuft und worüber wir uns freuen können. Das ist kein Chakka-Chakka-Bullshit, sondern angemessene Selbstfürsorge.

2. Öfter mal was Neues anpacken

Gerne verharren wir dort, was wir einigermaßen beherrschen, um uns selbst nicht zu enttäuschen. Stagnation! Was macht das mit unserem Selbstwert wohl?;)

Aber wir können so viel mehr. Mindestens können wir doch neue, unbekannte Dinge einfach vorbehaltslos mal ausprobieren. So werden wir offener und in jedem Fall mutiger (!!) und sammeln positive Erfahrungen zugunsten unseres Selbstwerts. Dazu muss die neue Sache übrigens auch gar nicht unbedingt gelingen;)

3. Sich beleuchten und lernen

Ich finde ja, dass jedem Mensch ab 30 eine Psychoanalyse gut täte;). Je mehr wir über uns lernen, desto mehr verstehen wir uns selbst, wie wir „gestrickt“ sind und wie wir „funktionieren“. Wir werden kompetenter über das eigene Erleben. Wir erkennen, wo die Stellschrauben sind, die wir selbst anziehen können. Wir kommen besser mit den Herausforderungen des Lebens zurecht. Wir werden „weiser“. Klar, dass das auf Dauer den Selbstwert steigert.

4. Was will ich für mich? – und danach handeln

Oft leben wir mehr „Das Leben der Anderen“ als unser eigenes. Es ist zu unserem psychischen Gleichgewicht entscheidend, dass wir uns von den Erwartungen Anderer lösen, die wir uns übrigens zuweilen auch nur einbilden / vorstellen. Wie soll ich mit dem Fokus auf andere meinen Selbstwert steigern? Deren Anerkennung könnte uns immer verwehrt werden. Deren Anerkennung bzw. das Erreichen von Zielen Anderer sollte kein Maßstab für unseren Selbstwert sein. So kann er nur fragil sein.

Wir müssen überhaupt keine Erwartungen anderer Menschen erfüllen. Dazu sind wir nicht da. Sind wir nicht viel eher dazu da, uns selbst gerecht zu werden und ein Leben zu leben, das möglichst viel mit uns selbst zu tun hat? In welchem wir unsere Ziele und Träume angehen?

5. Sich in der eigenen Einzigartigkeit akzeptieren

Verwandtes Thema, wie zuvor … In der Regel vergleichen wir uns mit anderen Menschen und dabei werden wir immer Menschen identifizieren, die etwas besser können, die klüger sind, die schneller sind, etc. pp… Der Vergleich per se ist gar nicht problematisch. Es spricht gar nichts dagegen, sich von den Fähigkeiten, Eigenschaften oder Leistungen inspirieren zu lassen. Doch zumeist geraten wir dann in eine Art „Unterwürfige Kind-Ich-Position“ bzw. wir werten uns aus einer Art überkritischen Eltern-Ich-Position selbst ab.

Wir können hingegen mit uns selbst zufriedener sein, wenn wir einfach realistisch anerkennen, dass wir sind, wer wir sind (Selbstakzeptanz). Dass wir nicht alles gleich gut können, dass wir einzigartig sind und dass niemand außer uns diese Kombination von Fähigkeiten und Eigenschaften hat.

6. Mein Umfeld neu ordnen

Wir brauchen gute Energien und gute Schwingungen, um einen angemessenen Selbstwert aufzubauen bzw. aufrechtzuerhalten.

„Negative, vergramte Menschen“ sind Energie-Sauger. Abgrenzung ist hier gefragt. Und zwar zu unserem Selbstschutz, der natürlich auch unseren Selbstwert unterstreicht.

Von Personen, die zB dauernd herummeckern, sollten wir uns konsequent distanzieren. Wir sollten meiner Ansicht nach – (nur) falls uns wirklich etwas daran liegt – ggf. das Problem offen thematisieren. Und dann versuchen, mittels eines Grundsatzgesprächs Klärung und Veränderung herbei zu führen. Damit haben wir dann genügend (ebenfalls selbstwertsteigernde) Verantwortung übernommen … und der Andere entscheidet mit seinem freiem Willen, was er daraus macht. Punkt, so einfach ist das tatsächlich. („Einfach“ heißt ja nicht, dass es nicht dennoch emotional fordernd sein kann. Aber so haben wir Gewissheit und wir haben selbstwirksam gehandelt. Sehr selbstwertsteigernd, mindestens auf mittlere Sicht:) …)

Und so sollten wir mit dauerhaft „negativen Menschen“ den Kontakt einstellen, bzw. (wenn unmöglich) ihn zumindest auf ein Minimum reduzieren. Sollte es darüberhinaus tatsächlich – … und ich meine wirklich tatsächlich, denn das meiste reden wir uns oft nur ein, wenn wir ganz ehrlich sind … –  nicht möglich sein, den Kontakt zu verhindern, …. dann haben wir immer noch die Macht, unsere Bewertung zu verändern: So können wir uns darin trainieren, z.B. negative Worte auch lediglich als die „persönliche Meinung (und Problematik) des Redners“ einzuordnen und die Negativität nicht auf uns zu beziehen / nicht persönlich zu nehmen. Meinen KlientInnen und den BesitzerInnen meines Hörbuchs „Emo-Training“ wird das gerade schon bekannt vorkommen 😉

Wir sind selbst verantwortlich für unseren Selbstwert.

Es macht Sinn, sich mit Menschen zu umgeben, die uns dabei unterstützen, uns positiv weiterzuentwickeln.

Fangen Sie damit heute noch an. Gerade am Anfang bedarf es noch besonderer Aufmerksamkeit und Bewusstheit! Schreiben Sie heute Abend doch einmal eine Liste auf mit all den Dingen (und auch sog. „Kleinigkeiten“), die Sie in Ihrem Leben bereits erreicht haben. Achten Sie auf diese 6 Punkte zur Selbstwertsteigerung und erweitern Sie diese Liste fortlaufend. Nach bereits kurzer Dauer wird Ihre Selbstwertung besser und stabiler werden. Sie werden sich selbst mehr anerkennen, sich robuster abgrenzen können und mit unvermeidlichen Widrigkeiten ganz einfach gelassener umgehen können. Das wünsche ich Ihnen von Herzen, liebe Leser!!!

(Quelle: angelehnt an coachingeffect.de)

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